Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts war es den Guttemplern ein Anliegen, sich in eigenen Räumen treffen zu können. Wegen ihrer Arbeit mit Menschen mit Alkoholproblemen und ihrer Bemühungen, den Alkoholkonsum zu reduzieren, waren sie in den Hinterzimmern der Gaststätten nicht gern gesehen. Es passte auch nicht zu den Alternativen, die sie anbieten wollten.
So konnten sie bereits 1902 das Haus des Schneidermeisters Ellerbrake in der Großen-Kurfürsten-Straße 51 mieten und 1905 erwerben. In dem Haus wurde eine alkoholfreie (und vegetarische) Gaststätte betrieben, abends wurden die Räume für die Arbeit der Guttempler genutzt. Zu dieser Zeit gab es in Bielefeld 12 Gruppen mit etwa 500 Mitgliedern.
Die Gaststätte wurde bis in die 1960er Jahre betrieben, dann hatten sich die Rahmenbedingungen so verändert, dass diese Arbeit aufgegeben werden musste. Deshalb wurden in den Jahren 1973/74 die Räume im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss des Hauses so umgebaut, dass sie für die damalige Beratungs- und Gruppenarbeit besser genutzt werden konnten.
Der letzte Umbau des Hauses fand 2009/2010 statt. Im 1. bis 3. Obergeschoss entstanden attraktive Wohnungen im Bielefelder Westen. Im Erdgeschoss wurde der Eingangsbereich so verändert, dass drei Gruppenräume separat genutzt werden können.
Gleichzeitig wurden die Räumlichkeiten so ausgestattet, dass eine vielfältige Nutzung möglich ist. Hervorzuheben sind die regelmäßig stattfindenden Kunstausstellungen.