In der Suchtselbsthilfe kommen Menschen zusammen, die das Thema Sucht verbindet. Dabei geht es um die Gemeinschaft, den Austausch auf Augenhöhe und die eigene Betroffenheit. Hier bist Du mit Deiner Sucht nicht allein und profitierst von den Erfahrungen anderer. Selbsthilfe wirkt. Rund 90 % aller Suchtbetroffenen, die regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen, leben dauerhaft suchtfrei.
Was zeichnet unsere Selbsthilfegruppe aus?
Alle sind willkommen:
- Abhängige und Angehörige
- Frauen und Männer
- Diverse und Binäre
- Jugendliche und Erwachsene
- Junge und Alte
Unsere Gruppe ist immer
- kostenlos
- vertraulich
- ohne Mitgliedschaft
Mittwochs treffen wir uns wöchentlich in der Großen Kurfürstraße 51 zu unserem Gemeinschaftsabend. Dabei sind wir stets auch zu Gesprächen mit Hilfesuchenden bereit. Das kann ein Gespräch mit Dir allein oder zu mehreren sein – ganz wie es Dir am liebsten ist. Bist Du selbst von einer Suchtgefährdung oder Suchterkrankung betroffen oder bist Du Partner*in, Angehörige*r, Freund*in oder Kolleg*in? Das spielt gar keine Rolle, denn wir haben immer jemanden dabei, der oder die sich in Deine Lage versetzen kann. Du bist nicht allein mit Deinem Problem und Du bist herzlich willkommen!
Unser nächstes Treffen ist am Mittwoch, 27. November um 19:30 Uhr. Meistens ist aber schon ab 19 Uhr jemand im Haus.
Was ist Suchtselbsthilfe?
Suchtselbsthilfe ist Hilfe von Betroffenen für Betroffene. Vor, während und nach professioneller therapeutischer und medizinischer Hilfe sowie unabhängig davon können sich Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige an eine Suchtselbsthilfegruppe oder einen Suchtselbsthilfeverband wenden.
Die Suchtselbsthilfe basiert auf dem freiwilligen Zusammenschluss von Betroffenen und Angehörigen. Selbstbestimmter, regelmäßiger Austausch, zum Beispiel in Gruppen, ist das Kennzeichen der Selbsthilfe.
In der Selbsthilfe nehmen Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand, übernehmen Verantwortung für sich und andere. Sei es bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen und Krisen, bei gemeinsamen Aktivitäten, beim Entdecken und Wiederentdecken eigener Ressourcen und Perspektiven und vor allem dabei, nicht allein zu sein mit der Entscheidung für ein suchtfreies Leben.
Die Suchtselbsthilfe ist ein aktiver Partner in der Suchthilfe, denn im Gegensatz zu den professionellen Suchthilfeangeboten, die zeitlich mehr oder weniger begrenzt sind, bietet die Suchtselbsthilfe unbefristet und zu jedem Zeitpunkt des Suchtverlaufs Unterstützung an:
Vor, während, nach oder anstelle einer professionellen Behandlung!
Wie effektiv ist Suchtselbsthilfe?
Gemessen an der Zahl der Suchtselbsthilfegruppenteilnehmenden sind bei einer Befragung aller Suchtselbsthilfegruppen in Deutschland nur 13 % rückfällig geworden. Noch erfreulicher ist, dass 77 % der Rückfälligen dennoch wieder zu einem stabilen suchtfreien Leben zurückgefunden haben.
Auch die kontinuierliche Auseinandersetzung der Suchtselbsthilfe mit Rückfallrisiken und ‑situationen wirkt sich positiv auf Rückfallquoten und Stabilisierungspotenziale aus.
Insgesamt leistet die Suchtselbsthilfe auch hier eine besonders wertvolle Arbeit und trägt dazu bei, dass Suchtkranke langfristig suchtfrei bleiben und nicht zuletzt Behandlungserfolge der professionellen Suchthilfe gesichert werden.
Mit Selbsthilfe das Stigma von Suchterkrankungen überwinden
Noch immer wird eine Suchterkrankung als persönliches Versagen, als selbstverschuldetes Übel oder als Charakterschwäche angesehen. Viele Betroffene und Angehörige leiden unter diesen Vorurteilen und reagieren mit Scham- und Schuldgefühlen. Sie scheuen und zögern, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Stigmatisierung nennt man den Prozess, bei dem ein bestimmtes Merkmal, wie zum Beispiel eine Suchterkrankung, dazu führt, dass Menschen abgestempelt, mit negativen Vorurteilen belegt und schließlich ausgegrenzt werden. Die Suchtselbsthilfe bietet Betroffenen und Angehörigen einen geschützten, vertraulichen und vorurteilsfreien Raum.
In den Gemeinschaften und Selbsthilfegruppen der Guttempler machen Menschen die wertvolle und sinnstiftende Erfahrung, nicht allein zu sein. Die Vorteile konnten engagierte Guttempler*innen bereits selbst erfahren und die erlebte Unterstützung und Hilfe an andere Menschen weitergeben. Von Betroffenen für Betroffene, als Expert*innen in Sachen Sucht sowie ausgestattet mit einem Erfahrungsschatz und eigener Betroffenenkompetenz, die in keiner Schule gelehrt und erlernt werden kann.
Suchtselbsthilfe kurz erklärt im Video
Selbsthilfe – zum Bespiel nach einer Therapie
Selbsthilfe für Angehörige